IT-Outsourcing und IT-Sourcing: Synonym oder ganz was Anderes?

IT-Outsourcing und IT-Sourcing: Synonym oder ganz was Anderes?

Die Begriffe IT-Outsourcing und IT-Sourcing werden in der Welt der Informationstechnologie oft miteinander vermischt und scheinbar austauschbar verwendet. Doch hinter den auf den ersten Blick ähnlichen Bezeichnungen verbergen sich feine Nuancen, die für ein klares Verständnis der Einsatzmöglichkeiten von entscheidender Bedeutung sind. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen IT-Outsourcing und IT-Sourcing, um ihre spezifischen Anwendungsgebiete und Bedeutungen zu beleuchten.

Was ist IT-Sourcing?

Der Begriff „IT-Sourcing“ fungiert als Überbegriff für die Beschaffung und Bereitstellung von IT-Ressourcen im Allgemeinen. Hierbei kann es sich um die Nutzung interner Ressourcen ebenso handeln wie um die Inanspruchnahme externer Dienstleister, sei es lokal oder international. IT-Sourcing umfasst die gesamte Bandbreite strategischer Entscheidungen, die eine Organisation in Bezug auf ihre IT-Bedürfnisse trifft. Es bezieht sich auf die umfassende Herangehensweise an die Beschaffung von IT-Kompetenzen und -Dienstleistungen, unabhängig von der Quelle. Der Begriff IT-Sourcing wird mitunter sogar im Überschneidungsbereich zum Recruiting verwendet.

Was ist IT-Outsourcing?

Im Gegensatz dazu fokussiert sich der Begriff „IT-Outsourcing“ auf eine spezifischere Praxis. Es handelt sich jedoch genaugenommen nicht um einen Unter-Begriff zum IT-Sourcing, sondern um ein aliud. IT-Outsourcing bezeichnet die Auslagerung von konkreten IT-Aufgaben, Dienstleistungen oder sogar ganzen Abteilungen oder Unternehmensteilen (z.B. ein Callcenter) an externe Dienstleister. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der gezielten Delegation von Verantwortlichkeiten in ihrer Gesamtheit.

Wo liegt also der Unterschied?

Wenn Unternehmen beispielsweise bestimmte IT-Aufgaben wie Programmierleistungen bei einem externen Anbieter stundenweise einkaufen, geht dies juristisch gesehen eher in die Richtung eines Dienstvertrages, es wird also „Zeit gegen Geld“ eingekauft. In diesem Fall spricht man von IT-Sourcing.

Dagegen bezeichnet IT-Outsourcing eher die Auslagerung umfangreicher Projekte oder ganzer Abteilungen, wie etwa die Entwicklung einer kompletten Software oder den Betrieb eines Service-Callcenters. Damit kommt dies juristisch gesehen eher einem Werkvertrag näher, d.h. „Erfolg gegen Geld“.

Dennoch können die Unterschiede abhängig von der Fallkonstellation natürlich fließend sein. Wird beispielsweise ein Callcenter „outgesourced“ so ist natürlich der Wunsch „Bereitstellung eines leistungsfähigen Callcenters für Fragen zur Software XY“ Gegenstand des Auftrags. Da im Callcenter aber auch Mitarbeiter stundenbasiert beschäftigt sind, wird natürlich im gewissen Umfang auch durch dieses outgesourcte Callcenter eine Dienstleistung angeboten.

Was sowohl bei Sourcing als auch bei Outsourcing möglich ist, ist natürlich die Auslagerung ins nahe oder ins Ferne Ausland.

Letztendlich sind also beide Konzepte Teil der sich ständig entwickelnden IT-Landschaft, in der die Zusammenarbeit mit externen Partnern einen immer wesentlicheren Platz einnimmt. Wir hoffen, dass wir damit ein bisschen Licht ins Begriffs-Wirrwar bringen konnten und eine Lanze für die differenziertere Verwendung brechen konnten.